Unsere Abteilung Lebemitteluntersuchung ist eingebettet in der Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie (fzmb GmbH). Am fzmb verfolgen wir den OneHealth-Ansatz, also die Erkenntnis, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt eng miteinander zusammen hängen.
Für Lebensmittel heißt das zum Beispiel, dass bei für die Produktion, Transport und Lagerung weniger Engergie verbraucht wird. Oder dass bei der Herstellung von Lebensmitteln eine noch bessere Produktüberwachung möglich ist, sodass Lebensmittelkeime keine Chance haben.
Marktorientiere Forschung am fzmb bedeutet, dass wir bestehende Herausforderungen z.B. von Produzenten gemeinsam Arbeitsgruppen-übergreifend angehen. In einem interaktiven Prozess können wir so in kurzer Zeit Lösungen entwickeln, testen und in die Praxis überführen.
In unserem Forschungszentrum arbeiten wir eng mit den verschiedenen Abteilungen (Zellbiologie, Biotechnologie, in-vitro-Diagnostik und Bioinstrumente/ Geräteentwicklung) zusammen.
Laufende Forschungsprojekte
Kartoffelformteile wie Kroketten bedürfen momentan einer Tiefkühlung. Matthias Schade (rechts im Bild) aus Gotha hat ein Verfahren erfunden, bei dem es auch anders geht. In Zusammenarbeit erforschen wir dieses Verfahren und gewährleisten die Sichheit für den Verbraucher.
Eine Herausforderung bei der Produktion von Rohwurstprodukten ist der sichere Nachweis, dass eine sogenannte Starterkultur zugefügt wurde.
Diese Besiedelung mit „freundlichen“ Bakterien sorgen dafür, dass das Produkt nicht nur in der Qualität verbessert wird, sondern auch dass das Lebensmittel für den Verbraucher sicher wird.
Hier wollen hierzu einen Forschungs- und Entwicklungsbeitrag leisten, der dann schnell eine Umsetzung in den lebensmittelproduzierenden Unternehmen (hier Rohwurst) erfahren soll.
Lebensmittelhersteller müssen die Qualität und Sicherheit ihrer in Verkehr gebrachten Lebensmittel zu jedem Zeitpunkt gewährleisten können. Für das frühzeitige Erkennen von Kontaminationen in und auf den Lebensmitteln und dem damit verbundenen vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutz werden von den Lebensmittelbetrieben regelmäßig gesetzlich vorgeschriebene Monitorings durchgeführt.
Einer dieser Kontaminanten ist das Bakterium Listeria monocytogenes, welches sich auf rohen und verzehrfertigen Lebensmitteln befinden kann. Die damit einhergehende lebensmittelbedingte Infektionskrankheit heißt Listeriose. In den letzten Jahren kam es durch mit Listerien belasteten Lebensmitteln vermehrt zu Produktrückrufen und langanhaltenden Krankheitsausbrüchen, wodurch auch die Anforderungen und Herausforderungen für den Verbraucherschutz immer höher wurden.
Aus diesen Gründen nimmt der Bedarf an präventiven Maßnahmen in Form sensitiver Schnellanalysesysteme stetig zu und bietet deshalb ein großes Forschungs- und Entwicklungspotenzial.
Eine zuverlässige on-site Analytik für das Listerien-Monitoring, welche schnell und mit wenig Arbeitsaufwand durchführbar ist, steht den Betrieben derzeit nicht zur Verfügung.
Gleichwohl würde dies den Verbraucherschutz erhöhen, da so mögliche Kontaminationsbereiche frühzeitig erkannt werden können und für die Betriebe teuren Produktrückrufen und Entsorgungen entgegengewirkt wird.
Demnach ist das Ziel dieses Forschungsvorhabens die Entwicklung eines PCR-basierten Analysesystems zum on-site testing, welches innerhalb kürzester Zeit das Vorhandensein von Listerien auf Oberflächen anzeigt und dabei gleichzeitig einen möglichst geringen Arbeitsaufwand besitzt, sodass eine Durchführung direkt vor Ort in den Betrieben von den dortigen Mitarbeitern möglich ist.